Was bedeutet es, alt zu sein? Wie fühlt es sich an, wenn man sein Zuhause verlässt und in eine Altenhilfeeinrichtung zieht? Was heißt es, dement zu sein? Bei einem Besuch im SeniorenHaus Immaculata setzten sich neun Jugendliche im Alter von 13 und 14 Jahren mit diesen Fragen auseinander, um alte und pflegebedürftige Menschen besser verstehen zu lernen. Gemeinsam mit Theodor Grewerad, dem Leiter ihrer Firmgruppe, besuchten sie kürzlich die Einrichtung der cts-Schwestern vom Heiligen Geist gGmbH in Merchweiler-Wemmetsweiler. Nach einer Einführung von Hausleiterin Stephanie Gläser begann die Gruppenarbeit, bei der die Firmlinge sich intensiv mit einem der Fragenkomplexe beschäftigten, Gespräche mit Altenpflegerinnen führten und die Wohngruppen im Haus besuchten. Unterstützt wurden sie dabei von Theodor Grewerad, Stephanie Gläser und Henriette Grundhöfer, die im SeniorenHaus Immaculata in der Sozialen Begleitung tätig ist. Die Initiative zu dem Besuch ging von Theodor Grewerad aus. „Ihm war es wichtig, dass seine Firmgruppe mit alten Menschen in Berührung kommt und Verständnis für ihre Lebenssituation und Gefühle entwickeln", erzählt Stephanie Gläser. „Die Jugendlichen haben viele Fragen gestellt, dabei kamen auch eigene Ängste in Bezug auf Alter und Pflegebedürftigkeit zu Sprache." Denn die Vorstellung vom Alltag in Altenhilfeeinrichtungen sei vielfach von Negativ-Schlagzeilen in den Medien geprägt. Welche Arbeit dort tatsächlich geleistet wird und wie behutsam auf die besonderen Bedürfnisse Demenzkranker eingegangen wird, sei vielen jungen Menschen hingegen nicht bekannt. „Zugleich gibt es eine Hemmschwelle, auf alte und demenzkranke Menschen zuzugehen, was zu einer Unsicherheit im alltäglichen Umgang führt", weiß Gläser, die über eine Zusatzqualifikation als Gerontopsychiatrische Fachkraft verfügt. So erzählte etwa ein Mädchen von der Großmutter ihrer Freundin, die des Öfteren in die Bank gehe, um dort Brötchen zu kaufen. „In solchen Situationen ist es wichtig, dass die Gesellschaft – in diesem konkreten Fall der Banker – weiß, wie er zu reagieren hat", sagt Stephanie Gläser. Denn der Hinweis auf eine „Fehlleistung" – etwa durch die Aussage „Wir sind keine Bäckerei, sondern eine Bank" – führe bei Demenzkranken zu Frustrationen, Traurigkeit oder auch aggressiven Reaktionen. Besser sei es daher, sich in sein Gegenüber einzufühlen und ihm das Gefühl zu geben, alles richtig zu machen, im konkreten Fall etwa durch die Antwort „Es tut mir leid, die Brötchen sind ausverkauft, aber nebenan in der Bäckerei XY gibt es noch Brötchen". Der Besuch der Firmgruppe im SeniorenHaus Immaculata war eine Premiere. „Wir würden den damit begonnenen Dialog zwischen den Generationen gerne fortsetzen und sind jederzeit offen für ähnliche Veranstaltungen in unserem Haus", betont Stephanie Gläser. Sie könnte sich zum Beispiel auch vorstellen, in Kooperation mit einer Schule eine Projektwoche zu den Themen Alter und Demenz durchzuführen. „Ich halte es für enorm wichtig, dass Kinder und Jugendliche für die Lebenssituation und Bedürfnisse alter und pflegebedürftiger Menschen sensibilisiert werden und es in der alltäglichen Kommunikation keine unsichtbare Barriere zwischen Jung und Alt gibt", so Gläser. Zugleich wünscht sie sich, junge Menschen für den Beruf des Altenpflegers/der Altenpflegerin begeistern zu können. „Angesichts des akuten Fachkräftemangels ist es unsere Aufgabe, jungen Menschen Einblicke in unsere Arbeit zu geben, um ihnen zu zeigen, wie anspruchsvoll, vielseitig und erfüllend dieser Beruf ist."
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