Wie haben Sie eine Notwendigkeit für einen solchen Angehörigen-Gesprächskreis erkannt?
Stephanie Gläser: Das Risiko, an einer Demenz zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter. Und da die Menschen heutzutage immer älter werden, gibt es auch immer mehr Menschen mit Demenz. Die Angehörigen stehen vor enormen Herausforderungen, die allein sehr schwer zu bewältigen sind. Sie wissen oft nicht, wie sie mit den Verhaltensweisen, die die Erkrankten an den Tag legen, umgehen sollen. Das ist auch teilweise noch ein Tabuthema, über das man nicht gern im Bekanntenkreis spricht. Wir wollen eine Plattform zum Austausch in einem geschützten Rahmen anbieten.
Vor einigen Jahren haben Sie schon einmal eine solche Veranstaltungsreihe durchgeführt. Aus Ihrer Erfahrung: Welche Themen beschäftigen die Angehörigen, mit welchen Fragestellungen kommen sie?
Stephanie Gläser: Oft ist es so, dass sich die Leute einfach nur mal von der Seele reden wollen, was sie tagtäglich beschäftigt. Wie sich das ganze Leben verändert, wenn man jemanden rund um die Uhr betreuen und beaufsichtigen muss. Oder auch, wie sich die Familienverhältnisse verändern. Eine Frau erzählte zum Beispiel, dass die Schwiegermutter urplötzlich ganz unfreundlich wurde und sie sich nicht erklären konnte, woran das lag. Das kann dann sehr verwirrend sein. Wenn man darüber redet und merkt, dass es anderen genauso geht, ist das oft schon eine Erleichterung.
Wie gehen Sie als Leiterin eines SeniorenHauses mit dem Thema Demenz um?
Stephanie Gläser: In den letzten Jahren und Jahrzehnten hat sich vieles verändert, da der Anteil unserer Bewohner, die an einer Demenz leiden, stetig steigt. Wir haben zusätzliche Betreuungskräfte eingestellt und bieten allen unseren Mitarbeitern eine Basisschulung zum Thema „Demenz“ an. Es gibt auch viele Fallbesprechungen zu einzelnen Bewohnern mit dem ganzen Pflegeteam. Hier ist ein kollegialer Austausch und Beratung sinnvoll.
Bei Ihnen wird das Konzept der „Hausgemeinschaften“ umgesetzt. Was hat es damit auf sich?
Stephanie Gläser: Unsere so genannten „Hausgemeinschaften“ sind Wohngruppen mit maximal zehn Bewohnern. Dort wird versucht, ein Leben annähernd des Lebens in der eigenen Häuslichkeit abzubilden. Es gibt zum Beispiel keine großen Speisesäle, die die demenziell veränderten Menschen oft eher verwirren und verängstigen. Stattdessen haben wir Wohn-Ess-Küchen, wo das soziale Leben stattfindet. Diese Bereiche sind mit alten Möbeln eingerichtet, um den Eindruck eines gewohnten Umfeldes zu erzeugen. Die PräsenzmitarbeiterInnen in den Wohnküchen sind immer ansprechbar und damit auch vertraute Bezugspersonen.
An wen richtet sich der Angehörigenabend?
Stephanie Gläser: Natürlich sprechen wir einerseits die Angehörigen unserer SeniorenHaus-Bewohner an, aber wir wollen den Kreis bewusst auch nach außen hin öffnen. Von der Pflege betroffen sind oft die näheren Angehörigen, in der Regel Frauen. Jeder pflegende Angehörige eines demenziell veränderten Menschen ist herzlich willkommen. Es bedarf keiner Anmeldung.
Info:
Der Angehörigenabend findet statt im Nachbarschaftscafé des SeniorenHauses Immaculata, Pastor-Erhard-Bauer-Straße 4, 66859 Wemmetsweiler.
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